ZwischenRaumNatur

BLOG - oder so...

Puuhhh… – eine Blogseite…!!! Bis vor kurzem habe ich mich mit dieser Kommunikationsart so gut wie garnicht beschäftigt. Im Gegenteil… – schon der Gedanke daran löste Unbehagen und Ablehnung bei mir aus. Ohne Internet und soziale Medien aufgewachsen, bestimmten persönliche und reale Kontakte mein soziales Miteinander. 

Digitale Kommunikation in Form von „likes“, „teilen“, „Hashtags“ und Medien wie twitter, instagram, facebook & Co blieben mir fremd. Und, um ehrlich zu sein – das hat sich auch bis heute nicht  geändert. Bislang bin ich noch gut und gerne ohne diese Medien ausgekommen und ich werde sicherlich auch nie eine wirkliche Freundin davon werden. Die Veränderungen in den letzten Monaten, von der aktuellen Corona-Epidemie bis hin zu aktuellen politischen Themen ließen mich aber nicht unberührt.

Ich war und bin von jeher ein politisch interessierter Mensch gewesen. Ich glaube, man kann gar nicht „nicht politisch“ sein. So wie ich die Natur alleine nur mit meiner Existenz beeinflusse, so gestalte ich auch mein gesellschaftliches und politisches Umfeld. Indem ich mich für oder gegen etwas entscheide, setze ich ein Statement. Im Großen oder Kleinen, mit meinen Worten genauso wie mit meinem Schweigen.

Wenn ich mich leidenschaftlich für die Vogelwelt einsetze und diese fotografisch darstelle, bedeutet das für mich auch ein klares Statement gegen die Zerstörung und Ausbeutung der Natur. Für eine drastische Reduzierung des Co2-Ausstosses, für eine radikale und ökologische Energiewende. Der menschengemachte Klimawandel existiert für mich nicht erst seit den letzten heißen Sommern, weil wir ihn jetzt hautnah spüren, er kündigt sich seit Jahrzehnten an. Meine Kindheits-Erinnerungen an Wiesen voller Insekten und Schmetterlingen, zahlreichen klaren Bächen, aber auch schneereichen Wintern und zugefrorenen, glitzenden Seen beruhen nicht auf sentimentalen Träumerein. Ich vermisse sie hierzulande schon länger.

Früher war alles besser… ?! Auch ich neige manchmal unreflektiv dazu, das Alte zu idealisieren und das Neue in Frage zu stellen. Wie so oft hilft auch hier ein Mittelweg. Der ist aber gar nicht so einfach zu finden.

Auf meinen Reisen, autark mit dem Camper unterwegs und meist fernab von gewohnter Zivilisation und selbstverständlichem „Luxus“, lernte ich die Vorteile der digitalen Medien jedoch kennen und schätzen. Ich kann nicht einerseits Blogs oder youtube-Channels nutzen und von Ihnen profitieren, andererseits jedoch das Leben oder deren Lebensentwurf und Kommunikation selbstgerecht ablehnen.Das schließt mit ein, dass ich in zunehmender Weise Respekt und Wertschätzung für diese Art von Kommunikation und Leben empfinde.

Ich habe viel gelernt, von der jungen Generation und ihrem selbstverständlichen Umgang mit sich und der digitalen Welt. Es ist ihre und unsere Welt –  und sie werden sich weiterentwickeln. Ich kann mich dieser Entwicklung nicht gänzlich entziehen – diese Webseite ist der beste Beweis dafür.

Lange Rede – kurzer Sinn… Ich gehöre wohl eher zu den Spätzündern der digitalen Welt und das ist auch gut so. Gott sei Dank kann ich mit der heutigen Technik so viele Fotos auslösen, wie ich will. Nicht auszudenken, wenn ich lediglich ein paar Papierfilme mit empfindlichen ISO-Werten in der Kamera hätte und diese noch teuer entwickeln müsste. Ja – auch das hatte seinen Lerneffekt. Aber nur, weil es heute einfacher für uns ist, ist es nicht gleichsam schlechter. Da wären wir also wieder beim Thema, früher war alles besser…

Wozu also dieser Blog?

Ich möchte einen Teil meiner besonderen Fotos, Reisen, Begegnungen oder auch einzelne Shootings nach und nach näher beschreiben und teilen. Dabei stehen nicht nur die Highlights oder besondere Sichtungen von seltenen Tieren oder Ereignissen im Vordergrund. Meine Berichte sollen informativ und kurzweilig sein. Mit und ohne Chaos, erfolgreich oder scheiternd, perfekt und unperfekt.

Selten gelingen wirklich schöne und besondere Fotos an einem Tag oder ohne lange Vorbereitung und Mühen. Was für mich letztendlich zählt und in Erinnerung bleibt, sind die Emotionen, die Aufregung, die Erwartungen und das „Mittendrin“ mit der Kamera. Immer in der Gegenwart – und als „Erinnerungs-Krönchen“ obendrauf natürlich auch das festgehaltene Foto.

Während ich diesen Text verfasse, warte ich im hohen Norden Norwegen auf Polarlichter. Dreimal habe ich sie schon gesehen, das erste Mal waren sie umwerfend. Natürlich geht es immer besser und schöner . Und doch ist es niemals so wie zuvor. Dasselbe – meine ich – gilt auch für die Wildlife- und Vogel-Fotografie. Die einmaligen Momente, unabhängig ob man sie „perfekt“ auf den Sensor gebannt hat – kommen nie wieder. Szenen und Motive  können sich wiederholen, doch es ist niemals nie  wie zuvor. Es ist immer wieder ein Geschenk und nie selbstverständlich. Das kennt jeder Natur- und Wildlife-Fotograf aus eigener Erfahrung.  Diese Momente versuche ich, mit meinen Texten festzuhalten und zu vermitteln. Nicht jede Woche oder regelmäßig, sondern so, wie sie sich zeigen. Viel Freude beim Lesen und Betrachten.

Mornellregenpfeifer

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